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*Rezension* Sounds of Silence von Maren Vivien Haase

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Hallo! Ich möchte heute über das Buch „Sounds of Silence“ reden, da ich leider einige Kritikpunkte habe. 




„Sounds of Silence“ ist der erste Band einer New-Adult-Romance Reihe von Maren Vivien Haase aus dem Blanvalet-Verlag. Das Buch ist am 19.10.2022 als Broschur erschienen und hat 448 Seiten. 

ISBN: 978-3-7341-1160-0 

Preis: 14,00 (D) / 14,40 (A) 




Tatum lebt in einer Kleinstadt namens Golden Oaks, denn dort ist es still und nur so fühlt sich Tatum sicher. Bis Dash im B&B ihrer Eltern auftaucht und seine Angewohnheit dauerhaft laut Musik zu hören mit sich bringt. Trotz all ihrer Gegensätze scheinen sich Dash und Tatum jedoch näher zu kommen, doch durch ein Geheimnis könnte das Glück nicht lange von Dauer sein… 



Das Cover finde ich wunderschön. Mir gefallen die Farben wirklich sehr gut und sie harmonieren auch sehr schön mit der Goldenen Schrift des Titels, auch die Bäume sind wunderschön in das Cover eingewoben. Wirklich wunderschön! 





Ich habe mir das Buch gekauft, weil ich den Aspekt, dass die beiden Protagonisten so gegensätzlich sind, sehr interessiert hat, da ich wissen wollte, wie die Autorin es schafft, dass die beiden trotzdem zusammen kommen. Leider konnte mich jedoch alles drumherum absolut gar nicht überzeugen. 

Das Erste, was mir aufgefallen ist, ist, dass der Schreibstil leider absolut nicht ausgefeilt ist, sondern wirklich stumpf. Es wirkte im gesamten Roman so, als würde ich die Geschichte auf Wattpad lesen und die Autorin wäre um die 14 Jahre alt. Denn die Beschreibungen der Kleidung waren immer sehr lang (fast eine halbe Seite lang und das mehrmals im Buch), aber ansonsten konnte die Autorin leider weder Gefühle, Gesichtsausdrücke, Orte oder Gedankengänge beschreiben.

Leider wirkten auch die Dialoge sehr konstruiert und manche Antworten auf Aussagen, die eindeutig tiefgründig sein sollten, waren sehr plump und wirkten fast, als wären sie von einer Pinterest-Motivationsboard abgeschaut. Immer wenn zwei Personen miteinander geredet haben, habe ich mir bei den Antworten immer gedacht, was das für eine komische Antwort ist. Das hat auch dazu geführt, dass ich bei der Sexszene ein wirklich beklemmendes Gefühl hatte, weil der Dialog schon fast ekelhaft war und das hatte ich wirklich noch nie bei einer Sexszene, auch bei denen, die sehr viel heftiger sind. 

Zusätzlich wurden dafür viele Sachen, die eigentlich unterschwellig durch die Geschichte transportiert werden sollten, innerhalb von einem Satz klargestellt, was ich als Stilmittel überhaupt nicht mochte. Ich mag es, wenn die Gefühle zwischen den Zeilen transportiert werden, da ich in diesem Buch immer das Gefühl hatte, dass mir die Geschichte vorgekaut wird und gleichzeitig eingeredet wird, was ich fühlen soll. 

 Durch den Schreibstil konnte ich mich leider auch nicht gut in die Protagonisten hineinführen. Ich fand sie wirkten sehr platt und hatten so typische Klischees, wenn Leute Traumata haben. Tatum ist die typische zynische und gemeine Protagonistin, die niemanden an sich ranlässt und sehr verschlossen ist. Das Problem ist, dass das wieder mehrmals erwähnt wurde im Sinne von „Ja, meine beste Freundin sagt immer …“, was mich auch sehr gestört hat. Zum einen, weil es wirklich im Übermaß vorkam, zum anderen, weil ich mir als Leser gerne selbst ein Bild von der Protagonistin machen möchte. 

Denn ich habe genau keine Gefühle von den Protagonisten transportiert bekommen. 

Wobei eigentlich, eine Sache gab es schon. Und zwar wie übergriffig sich die beiden Protagonisten gegenüber dem jeweils anderen verhalten. Denn beide reden nicht gerne über ihre Traumata und sind sehr verschlossen und sie drängen sich gegenseitig darüber zu reden bzw. Wird es eindeutig angeteasert. Und dann wirkt es immer so als hätte sich die Autorin gedacht: „Oh, das ist noch viel zu früh um den wesentliche Aspekt der Geschichte zu revealen, da schreibe ich jetzt einfach ‚Ich möchte nicht darüber reden.‘ “. 

Würde es bei den Protagonisten in der Geschichte aufhören. Aber leider habe ich auch bei den anderen Personen niemanden greifen können. Alle Personen wirkten wie leere Hüllen, die eine Rolle erfüllen sollen. Die beste Freundin von Tatum beispielsweise besteht nur daraus, dass sie in einer Bäckerei arbeitet und für Tatum da ist, wenn sie wieder über den übergriffen Typen redet, der bei ihr im B&B wohnt. Das gleiche bei den Eltern von Tatum und der verbitterten Single Mom von Dash. 

Das gleiche Spiel ist es beim Setting. Bis zum Ende konnte ich mir Golden Oaks nicht vorstellen, weder wie groß es ist, noch ob es nun auch die „Stadt“ ist von der mehrmals die Rede ist oder eher ein kleiner Ort, der in der näher von der „Stadt“ ist. Denn einerseits gibt es nur ein B&B in dem Ort mit 5 Zimmern, bei dem nie alle belegt sind, zum anderen will aber Dash und sein Bester Freund Tyler eine Bar (wobei es von den Beschreibung eher ein Club ist) aufmachen. Da frage ich mich dann, was genau ich mir darunter vorstellen soll. Die Antwort in meinem Fall: Ich konnte mir leider überhaupt nichts vorstellen. 

Kommen wir nun zur eigentlichen Handlung des Romans und weshalb ich das Buch lesen wollte. 

Denn ein wesentlicher Teil, weshalb die Punkte oben auch entstanden sind, war, dass ich das Gefühl hatte, dass viele Szenen in dem Buch sehr abgehackt sind. Als hätte die Autorin gemerkt, dass sie nicht so viele Zeichen zur Verfügung hat und daher einfach Szenen abbricht. Dadurch war ich auch oft sehr verwirrt, wie wir jetzt zu bestimmten Plotpunkten gekommen sind. Beispielsweise war für mich das erste Date von Tatum und Dash auf einmal ausgemacht und ich habe gar nicht realisiert, dass das jetzt besprochen wurde. Oder es gab eine Szene in der Dash Tatum an nächsten Tag eine „Überraschung“ versprochen hat, die aber nie vorgekommen ist. Stattdessen ist ein Kapitelanfang und Tatum geht mit ihrem Hund spazieren (ich glaube 3-4 Tage danach). All das hat auch dazu geführt, dass ich nie richtig in die Geschichte eintauchen konnte. 

Auch die Liebesgeschichte war leider sehr plötzlich, auf der einen Buchseite mochten sich die beiden Protagonisten nicht, weil sie eben so unterschiedlich sind, auf der nächsten Seite fand Dash Tatum heiß und auf einmal reden sie als wären sie beste Freunde und machen sich ein Date aus. Und endgültig verliebt, waren sie dann anscheinend, als Dash über sein traumatisches Erlebnis berichtet. 

Um genauer auf die Traumata der Protagonisten einzugehen: Ich fand, dass in diesem Buch sehr unsensibel mit den Erfahrungen der Protagonisten umgegangen wurde und weshalb sie teilweise Panikattacken haben. Als ersten waren die Panikattacken sehr komisch beschrieben, ich habe ein paar Bekannte, die bereits Panikattacken hatten und niemand, wirklich niemand, hat sie mir beschrieben, wie es die Protagonisten erleben (auch wenn das nicht unbedingt heißt, dass sie niemand so erlebt). Es kann auch sein, dass ich das Gefühl hatte, weil mir der Schreibstil absolut kein Gefühl transportieren konnte. 

Dann reden sich beide Protagonisten ein, aus verschiedenen Gründen keine Psychotherapie zu benötigen. Man muss bedenken, dass die Traumatischen Erlebnisse schon 4 Jahre zurückliegen und keiner von beiden ist auf die Idee gekommen sich professionelle Hilfe zu holen, was ich wirklich, wirklich bedenklich finde, vor allem, weil unsere Generation mittlerweile an einem Punkt ist, wo uns allen klar sein sollte, dass man bei PTSD und Panikattacken professionelle Hilfe braucht und das nicht wie eine Verkühlung wieder von selbst weggeht. 

Und dann fand ich leider auch den Plottwist und die Auflösung absolut nicht gut. Es wird zwar ein wichtiges Thema angesprochen, was ich so in einem deutschsprachigen New Adult Roman noch nicht gelesen habe, aber leider fand ich die Verstrickung der beiden Protagonisten etwas übertrieben. Mir hätte es viel besser gefallen, wären die beiden nicht irgendwie verbunden gewesen. 

Was ich bei der Repräsentation der psychischen Krankheiten gewünscht hätte, wäre gewesen: 

1. Man weiß direkt am Anfang des Buches, was die Protagonisten belastet und kann sich so besser in sie einfühlen. Und erfährt nicht erst auf Seite 320 von 408, was eigentlich Sache ist.

2. Die Protagonisten suchen sich im Laufe des Buches beide professionelle Hilfe, um ihre Erlebnisse aufzuarbeiten. Und Tatum kommt nicht auf den letzten Seiten durch das Lesen eines Artikels auf die Idee, dass sie vielleicht Hilfe braucht. Etwas ähnliches geschieht auf bei Dash, wo ich mir auch dachte: Wie genau bist du zu dem Entschluss gekommen? Was war bei Entwicklung, um diesen Schritt zu tun? (Spoiler: Die Fragen wurden beide nicht beantwortet)

3. Die beiden Protagonisten verlieben sich nicht aufgrund ihrer Traumatischen Erlebnisse, sondern man bekommt richtig mit, dass sie zwar was das angeht unterschiedlich sind, aber trotzdem Gemeinsamkeiten haben. 


 

Insgesamt war es leider ein Flop auf jeder Ebene. Das einzige was ich gut fand, war die Idee. Daher wohl 2 Sterne. 

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